Alles Leben hat eines gemeinsam: Es beginnt mit einer Zelle. Alles besteht aus Zellen, die sich selbstständig vermehren, Gewebe bilden, dieses differenzieren, sich dann zu Organen entwickeln und schließlich zu komplexen Lebewesen ausformen. In all diesen Entwicklungsstadien gibt es bereits lebensfähige Individuen, vom Einzeller über kleine schleimige Lappen, skelettlose, frei schwebende Körper bis hin zu kräftigen Bäumen, hochmobilen Fischen, Reptilien, Vögeln, Säugetieren und Menschen. Der Mechanismus der Zellreproduktion ist ihnen jedoch auf allen Ebenen gemeinsam.
Bei der Zellvermehrung entsteht eine Kugel aus zwölf identischen Zellen, in deren Mitte die Ursprungszelle Platz findet. Ihre Mutterzelle passt als 13. identischer Zellkern in ihr Zentrum. Dies lässt sich nicht linear darstellen und muss symbolisiert werden. Das Symbol enthält zweimal 6 Elemente, deren Form diese sphärische Anordnung um ein strahlendes Zentrum zeigt. Das Zentrum ist von acht Strahlen umgeben, die wie eine von Vogelflügeln eingerahmte Unendlichkeit Raum und Umgebung durchdringen und auf die einheitliche Größe des Universums verweisen.
Entscheidend für unsere Frage ist, dass bei der Zellvervielfältigung eine Vielzahl interner Prozesse und Strukturen für diese sogenannte Teilung vorbereitet werden müssen. Es ist wie ein Umzug. Bevor man den Umzugswagen bestellt, muss organisiert und gepackt werden, und die neue Zelle muss entstehen, ohne die Mutterzelle zu beeinträchtigen oder zu schwächen.
Die Mathematik allen Lebens
1 Aus einer Mutterzelle werden zwei.
2 Die Mutterzelle ist bereit zur Vermehrung. Sie kann anschließend eine weitere Zelle hervorbringen, wobei sich die neue Zelle zunächst auf diesen Prozess vorbereiten muss. Im nächsten Schritt werden aus den beiden Zellen drei. Nun sind zwei Zellen zur Vermehrung bereit, eine nicht.
3 Aus drei Zellen werden fünf.
4 In der nächsten Phase werden drei Zellen hinzugefügt, sodass es acht sind.
5 Dann folgen fünf plus acht, und der neue Zellverband ist mit 13 Zellen komplett. Der Zellverband ist nun komplett, weil er auf einer einzigartigen Geometrie basiert. Nimmt man eine Kugel beliebiger Größe und umgibt sie mit weiteren Kugeln gleicher Größe, so stellt man fest, dass 12 Kugeln den gesamten Raum einnehmen. In der Mitte befindet sich die dreizehnte, in diesem Fall die Mutterzelle. Passgenau sitzt sie, steht in Kontakt mit den 12 und kann deren Eigenschaften bestimmen. Gewebe bestehen aus solchen Zellverbänden, nicht wirklich aus einzelnen Zellen; Wasser bildet Cluster, Zellen bilden Gruppen von 13 Zellen. Die Mutterzellen sind es, die dafür sorgen, dass das jeweilige Gewebe eine bestimmte Form annimmt, die charakteristische Form, die ihm seine Funktion in den Organen ermöglicht.
Die mathematische Zahlenfolge, die diesen Prozess perfekt beschreibt, ist
1 | 2 | 3 | 5 | 8 | 13
Dies ist der Beginn der Fibonacci-Folge, mit der sich die Geometrie allen Lebens beschreiben lässt. So einfach und logisch ist die Natur aufgebaut, und das Ergebnis ist Schönheit, eine Schönheit, die aus der inneren Logik des Prozesses selbst entsteht.
In jedem Fall ist die Zelle der zentrale Baustein einer fraktal strukturierten Welt. Sie ist das Maß allen Lebens. Mensch und Mikroorganismen sind nach denselben Prinzipien und Dimensionen aufgebaut. Novalis vermochte die ganze Welt am Blick einer Blume zu erkennen. Im Wald erkennen wir unsere menschliche Gesellschaft. Dennoch ist die Geometrie der Zellen schwer darstellbar; ihre Mehrdimensionalität liegt jenseits der geistigen Vorstellungskraft, die sich nicht vorstellen kann, was sie in der ihr zugänglichen Bewusstseinsdimension nicht denken kann.
Das Leben spielt sich jedoch in ganz anderen Dimensionen ab. Mandelbrot brachte deren Mathematik in geometrische Form und Dynamik und konnte zeigen, dass Form durch die Einhaltung mathematischer Regeln entsteht. Dies erinnert an die Frage, warum der Wald mehr ist als die Summe seiner Bäume.
Bei diesem komplexen Tanz der Zellreplikation sind die dabei stattfindenden chemischen Prozesse ebenso wichtig wie die Geometrie selbst. Jeder Schritt im Teilungsprozess wird sorgfältig durch biochemische Signale reguliert, wodurch sichergestellt wird, dass das genetische Material der Zelle genau kopiert und verteilt wird.
Dabei handelt es sich um eine Reihe enzymatischer Reaktionen, die die Integrität der DNA erhalten und gleichzeitig die für die Teilung benötigten Energieressourcen verwalten. Der Prozess ist ein empfindliches Gleichgewicht – eine Störung kann zu Mutationen oder Zelltod führen, was wiederum die allgemeine Gesundheit und die Lebensdauer des Organismus beeinträchtigt.
Der scheinbar einfache Vorgang der Zellteilung ist in Wirklichkeit ein tiefgreifender Beweis für die Komplexität des Lebens und spiegelt sowohl die sichtbaren als auch die unsichtbaren Kräfte wider, die es erhalten.